• Fast 30.000 Neuanste­ckun­gen. Da nach RKI von „Dunkelziffer“ um den Faktor 4 - 6 aus­zu­ge­hen ist, gibt’s wohl schon längst weit über 100.000 Infizierte täglich — oder mal ganz überschlägig pro Minute über 60 Neuinfektionen. Alle drei Minuten soll jemand mit oder wg. Corona sterben: Die Positivrate der Tests stieg von unter 1 Prozent auf über 10 Prozent Anfang Dezember 2020, also Verzehnfachung - dennoch wurde vielerorts „gezaudert und gezögert“. Man hätte die Maßnahmen sofort verschärfen müssen - so die harsche Kritik des re­nom­mierten Epide­mio­logen Kekulé am 22.11.2020, da teils zögerliche Bundesländer wochenlang bremsten. BZ: „Was effektiv ist – und was nicht.“ In anderen Ländern konnte der Reproduktionsfaktor durch Shutdowns in den Herbst- und Wintermonaten auf 0,7 gedrückt werden. Ab diesem Wert halbiert sich die Zahl der Neuinfektion pro Woche in etwa, sagt Priesemann. Da kann sich jeder selbst ausrechnen - nach wievielen Wochen Lockdown plus Anlaufzeit die Grenzwerte von 50/35 in seiner Region frühestens wieder unterschritten werden, sofern nicht vorzeitig gelockert und der Erfolg verspielt wird.
    „Lockert nicht zu früh - sonst verspielt ihr den Erfolg!“


    Drostradamus
    ORF: Es war der 24. April dieses Jahres
    Wenn jmd. „labert“, dass der Anstieg der Corona-In­fektionen im Herbst „überraschend“ kam - muss ich an diesen Clip denken: Dabei wurde sehr sehr sehr viel Zeit vertrödelt seit 24. Apr. 2020 und zuletzt ab 16.11.2020 und 25.11.2020. Bereits jetzt müssen sich einzelne Kliniken in Deutschland von der Notfallversorgung abmelden, und sind teilweise lange Transportzeiten für Not­fall­patien­ten erforderlich, bis das nächste Krankenhaus mit freien Behandlungskapazitäten erreicht wird. - "Der deutsche Weg ist krachend gescheitert", schrieb die Basler Zeitung und viele andere zum Versuch eines "Lockdown light". Jetzt auch sprung­hafter steiler Anstieg der „Neuinfektionen“ im Norden jeweils mit_7-Tage-Inzi­denzen weit über den Grenzwert von 50 je­weils_in MV, NI, SH. „Vom Musterknaben zum Mittelmaß“ spot­tet_die ausländische Presse über „behäbige“, verzögerte bzw. halbherzige Entscheidungen im deutschen Föderalismus.


    Die Kontaktnachverfolgung
    „Irren durch die Pandemie mit Fax und Zettelwirtschaft“
    Zur Kontaktnachverfolgung durch die Gesundheitsämter gibt’s die bewährte Software „SORMAS“. Die sonst oft mühselige Verfolgung von Kontakten der Infizierten ist „automatisiert“. Bisher arbeiten damit gerade mal 20 Ämter von 400 in ganz Deutschland laut NDR. Panorama vom 26.11.2020: „Die Gesundheitsämter - das Nadelöhr im Kampf gegen Corona.“ (Video zum „verpennten“ Sommer). Blick in die Amtsstuben: Dort wird die Arbeitsweise von zwei Ge­sundheits­ämtern in NRW und SH sehr „eindrucksvoll“ dargestellt. Noch regiert in vielen Gesundheitsämtern das Fax — und das bei „richtig richtig vielen Kontaktpersonen mittlerweile“ lt Rebekka Clamer (Gesundheitsamt Pinneberg in SH), die die Nach­ver­fol­gung sehr professionell per digitalem Symptomtagebuch managt. Nur eine einzige Mit­arbeiterin braucht man so zur Überwachung in_Pinneberg.


    Pandemiemanagement professionell
    Günstiger Zeitpunkt für Vernetzung im Sommer verpasst!
    Das soll sich endlich ändern, das haben die Ministerpräsidenten
    mit der Bundeskanzlerin „schon“ Mitte November vereinbart. Bis Ende des Jahres sollen 90 Prozent der Gesundheitsbehörden mit SORMAS zusammenarbeiten. Bisher tun das nur 20 Büros in ganz Deutschland - und noch weniger nutzen bereits alle Funktionen. Sormas ist eine gut getestete professionelle Software zur Turbo-Kontaktnachverfolgung, auch international zur Bekämpfung von Epidemien längst exportiert nach Afrika, Asien, Europa u.a. Aber: Jetzt diese Corona-Software genau im Zenit der zweiten Welle einzuführen statt im Sommer, wos vergleichsweise kaum Infektionsgeschehen gab, ist wohl so geschickt wie die „Pferde mitten im_Strom zu wechseln“ (Abraham Lincoln 1864)


    ARD-faktenfinder
    Dunkelziffer = Faktor 4 bis 6 nach Prof. Dr. Lothar Wieler. Das bedeutet dann zwangsläufig, dass nur ein Bruchteil der tatsächl. Infizierten vom RKI „amtlich“ erfasst wird - also lediglich einxFünftel – folglich bleiben so um die 80 Prozent unentdeckt! Die_meisten, ohne es zu wissen laut der aktuellen Einschätzung von_RKI-Präsident Wieler.


    Vorsprung verspielt
    Seehofer hat da völlig Recht: Bis Weihnachten zuzuwarten wäre so_wie Après-Ski in Ischgl! „Das exponentielle Wachstum setzt wieder ein“, sagte Minister Altmaier. Mathematik in Zeiten von Corona per Video mit aussagekräftigen Beispielen und Grafiken: Was ist exponentielles Wachstum? Vielleicht haben Sie ja jmd. im Kreise Ihrer Verwandten oder Bekannten, denen Sie das Video zeigen wollen von Prof. Dr. Edmund Weitz, HAW Hamburg — ein begnadeter Erklärer, der es versteht, eigentlich Unvorstellbares verständlich darzustellen und zu veranschaulichen. Wenn nur 1 % von diesen über 100.000 Infizierten so um die „Weihnachtswelle“ herum im Krankenhaus landet, dann wären das 1.000 täglich oder mehr... Von mehr als 3.000 Corona-Tests im „Erzgebirgskreis“, so sagt es der Landrat, fielen ca. 1.560 positiv aus, derzeit mehr als 50 Prozent aller im dortigen „Corona-Epizentrum“ Getesteten!


    NEU: Corona-Warn-App
    Diese Warn-App wurde wesentlich verbessert mit der Version 1.7 vom 25. November 2020: Besteht eine WLAN-Verbindung, können die „Risikoüberprüfungen“ nun mehrmals am Tag stattfinden. So können Nutzer schneller als bisher über mögliche Ri­si­ko­be­gegnun­gen informiert werden. Die automatische Überprüfung findet nun alle 6 Stunden statt - und „manuell“ noch öfters. Bei Begegnung mit erhöhtem Risiko (ROT) wird künftig ab der Vers. 1.9 auch das Datum angezeigt, wann der letzte Kontakt stattgefunden hat. Es wird an Anpassungen gearbeitet, um die Corona Warn-App für ältere iPhones ab Herbst 2013 wie 5s sowie 6 und 6 Plus verfügbar zu machen

    • Offizieller Beitrag

    SORMAS (Surveillance Outbreak Response Management and Analysis System; www.sormas-oegd.de) ist ein mobiles digitales Geschäftsmanagementsystem für Maßnahmen zur Epidemiebekämpfung. Ursprünglich wurde SORMAS entwickelt, um in strukturschwachen Regionen Infektionen wirksam überwachen und managen zu können. In mehreren Ländern, unter anderem Nigeria und Ghana, ist SORMAS bereits seit Jahren erfolgreich zur Überwachung und Bekämpfung von Infektionskrankheiten im Einsatz. Im Rahmen der COVID-19-Pandemie wurde speziell für die Gesundheitsämter in Deutschland ein Modul für einfachere und effiziente Arbeitsprozesse beim Fall- und Kontaktpersonenmanagement entwickelt.


    Im Bund-Länder-Beschluss vom 16.11.2020 wird den Regierungschefinnen und -chefs die flächendeckende Anwendung empfohlen (Zum Beschluss als PDF, 237 KB, barrierefrei). 95 der rund 400 Gesundheitsämter in Deutschland nutzen nach Angaben des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung aktuell SORMAS zur Kontaktnachverfolgung von Covid-19-Infizierten.