GdS-Tabelle und soziale Anpassungsschwierigkeiten

  • Bei der Bedarfsermittlung spielt oft auch der GdS bzw. GdB eine wichtige Rolle. Es gibt für die Einteilung der sozialen Anpassungsschwierigkeiten bereits eine Beschreibung, jedoch nur in einem Rundschreiben von 1998. Auch ist den Behörden nicht immer bekannt, dass diese Rundschreiben verbindlich sind. Meine Bitte die Beschreibung in der GdS aufzunehmen wurden von der BMAS leider nicht ernst genommen. Jedoch zeigt die Praxis, dass es doch notwendig ist.

  • "Soziale Anpassungsschwierigkeiten" halte ich für hochgradig problematisch als Begriff, denn dieser ist normativ stark besetzt, aber gleichzeitig stark unterdeterminiert. Ausserdem wäre völlig falsch, "Unangepasstsein " einfach als Störung zu pathologisieren. und falsch den Strukturbedingungen der gesellschaftlichen Totalität wird auch Widerstand gegen die selben wieder ins System inkorporiert. Und diese Gefahr besteht durchaus. Man muss dazu genau analysieren, welche Regeln überschritten und welches Sozialverhalten, ob sozial oder gar strafrechtlich relevant, unangepasst sind und wird dann feststellen, dass die Gesamtheit der sozialen Felder sehr unterschiedliche Formen ermöglicht, Für bestimmte Berufsbilder ist Anpassung strikt vonnöten für andere ist ein nicht an Gesellschaftliche Mehrheitsvorstellungen angepasstes Sozialverhaltens intrinsisch für den Erfolg in gewissen beruflichen Metiers. Wenn man die Biographischen Werdegang vieler Künstler und Politiker verfolgt, sieht man dass "Anpassungsstörungen" im weitesten Sinnes sehr produktiven Biographien führen können. Ich füge mal einen Wiki link des sozialpsychologischen Begriffes der Devianz ein...https://de.wikipedia.org/wiki/Devianz "Soziale Anpassungsfähigkeit" als ungebrochen positive Kategorie in einen Klassifizierungs Katalog für Gesundheit/Behinderung ist vor dem Hintergrund der Deutschen Geschichte * aus Sicht der kritischen Theorie wirklich unangemessen, da es Mitläufertum als wünschenswert etabliert. * und angesichts der Klimakrise, könnte man meinen.