Lesen kann doch jeder, oder?

  • Nicht nur Treppen sind Barrieren, sondern auch Informationen können für viele Menschen eine Hürde sein,
    wenn sie nicht verständlich formuliert sind oder etwa die Schriftgröße zu klein gewählt wurde.
    Etwa 7,5 Millionen Menschen der erwerbsfähigen Bevölkerung in Deutschland sind funktionale Analphabeten.
    Das heißt, deren schriftsprachlichen Kompetenzen liegen weit unter denen, die minimal erforderlich sind
    und als selbstverständlich angesehen werden.
    Dazu kommen weitere 13 Millionen Menschen in Deutschland, die nur fehlerhaft lesen und schreiben können.


    Die leichte Sprache ist hierfür ein gutes und wirkungsvolles Instrument, diese Menschen zu unterstützen.
    Auch die aktuelle Flüchtlings-Situation wird sicherlich dazu beitragen, dass dieses Thema mittelfristig
    und womöglich sogar langfristig eben ein solches bleiben wird.
    Für einige Menschen, mit denen ich gesprochen habe, ist die leichte Sprache ein Graus. Ehrlich gesagt: ich kann das nicht verstehen.
    Wenn man sich die Verständlichkeits-Stufen des GERS (Gemeinsamer europäischer Referenzrahmen für Sprache) heranzieht
    und auf die leichte Sprache überträgt, wird ein Mensch mit geringen Sprachkenntnissen durch das Lesen von verständlich aufbereiteten Informationen
    irgendwann die nächste Verständlichkeits-Stufe erreichen, neue Dinge dazulernen und selbstbestimmter Leben können. Was soll daran schlecht sein?


    Herzliche Grüße,
    Euer Christian