Einleitung eines BEM: Wiederholung eines BEM-Angebots

    • Offizieller Beitrag

    Wenn das BEM-Angebot bereits vom Arbeitgeber nach 4 Wochen Arbeitsunfähigkeit unterbreitet wurde und der Betroffene ablehnt, muss dann zwingend, sofern die sechs Wochen AU erreicht werden, ein BEM erneut angeboten werden?


    Diese Frage erreichte das FMA-Team per E-Mail.

  • Hallo Team,


    juristisch kann ich diese Frage leider nicht beantworten. Wichtig ist doch aber, dass das BEM in jedem Fall noch einmal angeboten wird, um dem BEM-Berechtigten noch eine Chance zu geben. Wesentlich ist natürlich ein gut gestaltetes BEM im Unternehmen.

  • Meiner Meinung nach ist die Ablehnung des Mitarbeiters zu respektieren (auch nach 6 Wochen).
    Die Frage, die ich mir stelle, warum ein BEM-Angebot bereits nach 4 Wochen AU gemacht wurde ?
    Dies kann, von der Sache her, durchaus in manchen Fällen sinnvoll sein, aber in großen Unternehmen muss man über die Abteilung HR ja erst mal eine Art Suchfunktion etablieren, die AU-Zeiten von 6 Wochen (im Ganzen oder in Teilen) während des letzten Kalenderjahres "anzeigt", um dann ein Einladungsschreiben absetzen zu können.
    Wenn man diesen Zeitraum auf (Suchfunktion) 4 Wochen AU verkürzt, werden die BEM-Fälle ja deutlich mehr, alles wird organisatorisch sehr aufwändig und löst sich meiner Meinung vom Gesetzestext § 84. Abs. 2 SGB IX. Hätte für mich dann ein gewisses "Gschmäckle" (im Sinne: die Jagd auf Krankmacher ist eröffnet).

  • Es gibt in einigen Unternehmen sehr gute Beispiele für ein frühzeitiges BEM-Angebot. Dies wird gemacht um frühzeitig die Beschäftigten z.B. auf der Suche nach einem Facharzt oder Psychologen zu unterstützen. Normalerweise haben die Ärzte lange Vorlaufzeiten für Termine, dies haben einige Betriebe durch Kooperationsvereinbarungen mit Fachärzten, Psychologen und Kliniken verkürzt. Das bedeutet, dass die BEM-Koordinationsstelle im Betrieb schnell einen kurzfristigen Termin mit einem Facharzt, einem Psychologen oder einer Klinik vereinbaren kann. Bei der BSR oder bei den Essener Verkehrsbetrieben läuft dies vorbildlich, vor allem auch im Sinne der Beschäftigten.