Wie kann die Förderlücke für Jobcoaching in Schülerpraktika gefüllt werden?

  • Schüler*innen mit kognitiven Einschränkungen machen viel zu wenig/viel zu selten Schülerpraktika in Betrieben des Arbeitsmarktes. Allerdings fehlt es für Schülerpraktika von Schüler*innen mit Behinderung auch an der Möglichkeit, sie im Betrieb durch ein Jobcoaching zu begleiten. Dies führt dazu, dass stattfindende Praktika wenig Erfolg haben oder dass die Schulen zu betrieblichen Praktika gar nicht ermutigen, weil sie diese ohne Jobcoaching nicht für zielführend halten. Im Ergebnis finden Praktika oft nicht betrieblich statt, sondern in der WfbM.


    Für die Förderung einer solchen fachkundigen Begleitung sieht sich derzeit nach unserer Information keines der beteiligten Systeme zuständig:

    - Die Arbeitsagentur fördert nicht im Zusammenhang "Schule".

    - Das System Schule kennt keine Finanzierung für Jobcoaching.

    - Das System Eingliederungshilfe kennt im Bereich Schule nur das Instrument Schulbegleitung. Deren Einsatz in einem betrieblichen Praktikum scheint in der Praxis nicht durchgängig möglich zu sein. Darüberhinaus ist Schulbegleitung nicht (unbedingt) kompetent, im Sinne eines Jobcoachings zu begleiten.

    - Die Integrationsfachdienste scheinen nicht immer einbezogen bzw. haben nicht genug Ressourcen, Praktika standardmäßig durch Jobcoaching zu begleiten.


    Interessant wären Beispiele, in denen es gelingt, Schülerpraktika der Zielgruppe durch Jobcoaching auf Basis einer nachhaltigen Finanzierung zu unterstützen.

  • Das ist interessant! Wo kann man über "BOGE" mehr erfahren?

    Entschuldigen Sie die verspätete Antwort. Meines Wissens nach wurde dies früher als modular aufgebaute Berufsorientierung über die Seite KOBO angeboten und nachgefragt. Vor zwei/drei Jahren wurde erstmals hieraus keine direkte Beauftragung mehr, sondern eine Vergabemaßnahme. Wir haben als ortsansässiger Bildungsträger zuvor viele Jahre vor Ort zumeist in den ansässigen Förderschulen die "Initiative Inklusion" (früherer Name dieser Module) in Zusammenarbeit mit den Lehrkräften dieser Schulen organisiert. Die Vergabemaßnahme wurde dann aber zeitlich sehr eng mit vielen, vielen Anforderungen an den Bildungsträger gestellt. Dies konnten wir in keiner Weise erfüllen. Leider mussten wir diese "Verknüpfung" zwischen Schule und Beruf dann aufgeben. Den Zuschlag hat dann ein bundesweiter Träger, der nicht vor Ort ansässig ist/war bekommen. Die regionale Expertise ist damit aus unserer Sicht komplett verloren gegangen. Ob dies nach dem 1.Versuch als Vergabemaßnahme fortgeführt wurde, kann ich leider nicht sagen. Die Inhalte sind so nicht einfach einsehbar, da sie über die Vergabeplattformen eingestellt werden. Folgender Link gibt aber einen guten Überblick über die Inhalte und Ziele dieser Module zum Übergang von Schule und Beruf. Nach wie vor bin ich der Meinung, dass dieses frühere Konzept der Initiative Inklusion unabdingbar für alle Seiten war und einen wichtigen Part abdeckte, der so von den Lehrkräften gar nicht abzudecken ist. Ich hoffe ich konnte Ihnen hiermit weiterhelfen.

    https://www.ausbildungsregion-…a/koordinierungsstelle-bo