Schüler*innen mit kognitiven Einschränkungen machen viel zu wenig/viel zu selten Schülerpraktika in Betrieben des Arbeitsmarktes. Allerdings fehlt es für Schülerpraktika von Schüler*innen mit Behinderung auch an der Möglichkeit, sie im Betrieb durch ein Jobcoaching zu begleiten. Dies führt dazu, dass stattfindende Praktika wenig Erfolg haben oder dass die Schulen zu betrieblichen Praktika gar nicht ermutigen, weil sie diese ohne Jobcoaching nicht für zielführend halten. Im Ergebnis finden Praktika oft nicht betrieblich statt, sondern in der WfbM.
Für die Förderung einer solchen fachkundigen Begleitung sieht sich derzeit nach unserer Information keines der beteiligten Systeme zuständig:
- Die Arbeitsagentur fördert nicht im Zusammenhang "Schule".
- Das System Schule kennt keine Finanzierung für Jobcoaching.
- Das System Eingliederungshilfe kennt im Bereich Schule nur das Instrument Schulbegleitung. Deren Einsatz in einem betrieblichen Praktikum scheint in der Praxis nicht durchgängig möglich zu sein. Darüberhinaus ist Schulbegleitung nicht (unbedingt) kompetent, im Sinne eines Jobcoachings zu begleiten.
- Die Integrationsfachdienste scheinen nicht immer einbezogen bzw. haben nicht genug Ressourcen, Praktika standardmäßig durch Jobcoaching zu begleiten.
Interessant wären Beispiele, in denen es gelingt, Schülerpraktika der Zielgruppe durch Jobcoaching auf Basis einer nachhaltigen Finanzierung zu unterstützen.