Wie weit geht Selbstbestimmung, wenn mir beim Gang zur Toilette zwei Personen helfen müssen?
Ich bin nach einer Operation einige Zeit im Koma gewesen, nach der Reha kann ich noch nicht stehen. Eine Verlängerung der Reha wurde abgelehnt (Motto: was soll eine weitere Verlängerungswoche jetzt noch bringen, was die Zeit davor nicht gebracht hat?). Es ist unklar, inwieweit die Lähmungserscheinungen oder Schwächen in den Armen und Beinen bei mir reversibel sind.
Ich brauche derzeit Hilfe, um vom Bett in den Rollstuhl zu kommen. Und für den Gang zur Toilette brauche ich die Hilfe von zwei Personen: Eine, die mich aus dem Rollstuhl hebt, und eine, die mir die Hose herunterzieht. Ich wüsste nicht, wie ich das außer Haus bewältigen könnte oder z. B. bei Einladungen von Freunden.
Ich habe in der Reha gelernt, die Blasenfunktion und den Stuhlgang zu kontrollieren – aber es ist anscheinend sinnlos. Ich habe den Eindruck, dass ich eigentlich nur die Wahl habe zwischen Windeln oder einem Katheter durch die Bauchdecke. Alternativ müsste man mich jedes Mal ins Bett legen und mir eine Bettpfanne geben - auch hier müsste wieder eine Person mich aus dem Rollstuhl heben.
Nur dadurch, dass ich ein Tracheostoma habe, ist tagsüber eine Pflegekraft für mehrere Stunden bei mir im Haus. Sie ist eigentlich nicht dafür zuständig, mit mir zur
Toilette zu gehen, aber sie hilft (möglicherweise wird dies dann noch privat abgerechnet). Zusätzlich habe ich die Hilfe von meiner Familie. Was aber ist, wenn das Tracheostoma einmal entfernt wird? Wenn dann nur noch dreimal täglich eine Pflegekraft käme, wäre das jedenfalls keine Hilfe.
Gibt es keine Möglichkeiten, mit denen ich mir selbst helfen könnte? Teilhabe ist für mich auch davon abhängig, dass ich ohne fremde Hilfe zur Toilette kann. Wenn Sie Lösungsvorschläge hätten, wäre ich sehr dankbar. Vielleicht gibt es auch Hilfsmittel, von denen ich nichts weiß.