Beiträge von Pflegestudenten htwsaar

    Nach nunmehr 3 Jahren Pflegestudium mit integrierter Berufsausbildung und zahlreichen Praktika u.a. in Pflegestützpunkten können wir Ihnen versichern, dass Pflegestützpunkte/Pflegeberater, ebenso wie Hausärzte und Pflegefachkräfte stets eine kompetente und neutrale Anlaufstelle für Ihre Fragen rund um Entlastungs- und Unterstützungsangebote sind. Sie profitieren hier von reichem Erfahrungsschatz und breiter Wissensbasis. So haben wir selbst erlebt, dass recht schnell, zeitnahe zum Beratungsbedarf und in interdisziplinärer Absprache (mit dem Hausarzt, mit Leistungserbringern wie bspw. Krankenhaus oder Rehabilitationseinrichtung) ein Versorgungsplan und ein Versorgungsnetz gestaltet werden konnte, welches der Ratsuchende in Anspruch nehmen kann. Die Beratungen sind kostenfrei und finden auf Wunsch auf Wunsch sogar in der Häuslichkeit, telefonisch oder auf dem Emailweg statt.

    Jegliche Pflege (..) ist per Definition rehabilitativ (…) so einvernehmlich das fachliche Pflegeverständnis“. Diese Auffassung, vertreten in einem vorangegangenen Diskussionsbeitrag (Daniel Kreutz), können wir nicht teilen. „Rehabilitative Pflege“ und „aktivierende Pflege“ sind keinesfalls miteinander gleichzusetzen, sondern voneinander zu unterscheiden.


    Die rehabilitative Pflege besteht aus aktivierenden und therapeutischen Elementen, die auf die Rückgewinnung der selbstständigen Lebensführung (Teilhabe) der Patienten ausgerichtet sind. Rehabilitative Pflege ist stets diagnosespezifisch ausgerichtet, an eine medizinische Indikation und Therapieplan geknüpft (Dangel und Korporal 2003, S. 56). Gemäß Pflegeversicherung ist die rehabilitative Pflege an einen spezifischen Hilfebedarf gebunden (ebd. S. 56ff). Es geht darum, die verloren gegangene Selbstständigkeit (beispielsweise bei Körperpflege, Ernährung oder auch Mobilität) zurück zu gewinnen über die Dauer der Rehabilitationsmaßnahme.


    Die aktivierende Pflege hingegen (als eigenständiges Konzept betrachtet) ist stets bedürfnis- und situationsorientiert ausgerichtet. Sie fokussiert sich eben nicht diagnosespezifisch, auf medizinische Indikationen und Therapieplan (so wie die rehabilitative Pflege) sondern fördert die Fähigkeiten und Ressourcen mit Blick auf die so genannten Alltagskompetenzen und den Erhalt/Förderung der Selbstständigkeit (ebd., S. 56).
    Die aktivierende Pflege ist als theoretisch ausgewiesenes Handlungskonzept in den allermeisten Leitbildern professioneller Pflegesettings enthalten. Dies gibt den Rahmen für weitere Handlungsansätze vor – eines davon ist die rehabilitative Pflege. Siehe dazu auch § 28 (4) SGB XI: „Die Pflege soll auch die Aktivierung des Pflegebedürftigen zum Ziel haben, um vorhandene Fähigkeiten zu erhalten und, soweit dies möglich ist, verlorene Fähigkeiten zurückzugewinnen. Um der Gefahr einer Vereinsamung des Pflegebedürftigen entgegenzuwirken, sollen bei der Leistungserbringung auch die Bedürfnisse des Pflegebedürftigen nach Kommunikation berücksichtigt werden.


    Pflege steht keinesfalls "(...) vor allem am Ende der Kette ´Akutversorgung - (med.) Reha – Pflege´ (...) wenn also Reha gleichsam am Ende ist.“ (Diskussionsbeitrag Daniel Kreutz). Diese dichotome Ansichtsweise ist aus Sicht aktueller Prävention und Gesundheitsförderung in der Pflege obsolet (Gebert A, 2007). So praktizieren wir beispielsweise die aktivierende Pflege eingebunden in die tägliche pflegeprofessionelle Versorgung - u.a. im Rahmen der Grundpflege bspw. in der häuslichen, teilstationären, langzeit- oder akutstationären Versorgung als Maßnahme der Prävention und Gesundheitsförderung.