Hallo in die Runde,
mich haben die Beiträge persönlich sehr berührt. Es ist so wichtig, dass Menschen, die aufgrund ihrer behinderungsbedingten Einschränkungen Ausgrenzung verspüren, Zuversicht in ihre Zukunft erlangen. Wir alle entwickeln doch unsere Stärken genau aus dieser Zuversicht.
Was braucht eine Bedarfsermittlung, damit Menschen, die Unterstützung für sich wünschen, ihren beruflichen Weg gehen können?
Wollen wir die berufliche Inklusion flächendeckend für alle ermöglichen, ist eine Bedarfsermittlung zielführende, die die Menschen dazu befähigt, ihren Weg selbst zu gestalten. Dies benötigt zwingend das Wissen über die Instrumente der beruflichen Erprobungs-, Qualifizierungs- und Unterstützungsleistungen der verschiedenen Leistungsträger wie auch die Möglichkeit, als verantwortliche Akteure tätig werden zu können.
Denken wir die Idee der beruflichen Inklusion konsequent weiter, braucht es einer ähnlichen Befähigung auch auf Seiten der Unternehmen. Zunehmend mehr Unternehmen können sich die Weiterentwicklung hin in einen inklusiven Qualifizierungs- und Arbeitsmarkt gut vorstellen. Es geht ihnen aber oft nicht anders als den Menschen selbst, es fehlt ihnen das Wissen über die breitgefächerten Unterstützungsmöglichkeiten.
Was wäre, wenn das komplexe Konstrukt der beruflichen Inklusion einfacher und vor allem ganzheitlicher gestaltet würde?
- Die Grundlagen für die Umsetzung sind gesetzlich verankert und damit bundesweit für alle nutzbar.
- Die Leistungsträger verfügen für die verschiedenen Phasen der beruflichen Befähigung, Erprobung, Qualifizierung und Beschäftigung über inklusiv ausgerichtete Instrumente.
- Inklusive Leistungserbringer, wie beispielhaft Access, können individuelle und bedarfsorientierte Unterstützungsleistungen anbieten.
Was wäre, wenn im Rahmen der Bedarfsermittlung Menschen die Möglichkeit erhalten, ihren beruflichen Weg, hier nun bildlich betrachtet, im Sinne eines eigenen Rezeptes, zusammenzustellen? Bedarfsorientiert von der Bedarfsermittlung bis weit in die Beschäftigung hinein.
Für die Erstellung eines guten Rezeptes ist das Wissen um möglichst alle Zutaten, die benötigt werden könnten, unabdingbar. Diese Zutaten sollten dann folgerichtig in den Zubereitungsprozess eingebracht werden. Entsprechende Instrumente, wie beispielhaft beim Kochen die Waage, der Mixer, …, werden für die Zubereitung frühzeitig bedacht und bereitgestellt. Da eine gute Rezeptur bekanntlich auf Erfahrungen und Fachwissen aufbaut, braucht es nicht selten die Unterstützung erfahrener (Küchen)Meister, die die Rezeptgestaltung unterstützen.
Eigene Rezepte zu erstellen, macht stolz und gibt einem den Mut, diese dann auch wirklich umzusetzen und weiterzuentwickeln. Erstrebenswert wäre zudem, wenn aus mehreren Rezepten dann ein Rezeptbuch entsteht, auf das alle zugreifen können und das stetig weiterentwickelt wird.
Inklusiv weitergedacht:
Gehen Menschen mit ihren selbst erstellten Rezepten in Unternehmen, die im besten Fall auch an eigenen inklusiven Rezepten basteln, können beide, der Mensch und das Unternehmen, ihre Rezepte zusammenbringen und gemeinsam weiterentwickeln. Im Bedarfsfall mit einem, beiden vertrauten (Küchen)Meister.
Das die Idee der gemeinsamen Rezeptentwicklung auch im Kontext der beruflichen Inklusion erfolgreich ist, zeigen regionale, zum Teil schon langjährig erprobte inklusive Erfolgsgeschichten.
Liebe Grüße aus Köln
Monika Labruier