Beiträge von Anton

    Guten Tag,
    teilweise finden sich die Antworten zur Impulsfrage des Teams in den Antworten einiger Themen wieder.
    z. B.: Integrationsfachdienst, Ergänzende unabhängige Teihabeberatung EUTB, Zentrum für selbstbestimmtes Leben ZsL, die Sozialverbände Vdk und SoVD ...
    Teilweise gibt es aus der medizinischen Rehabilitation das Angebot, dass der Sozialdienst der Reha-Klinik die Rehabilitanden bei der Wiedereingliederung am Arbeitsplatz beratend begleiten. Die Aufgaben wurden hier beschrieben: Forum D Entwicklungen und Reformvorschläge– Diskussionsbeitrag Nr. 4/2013 – Die Rückkehr an den Arbeitsplatz optimal vorbereiten und begleiten durch Soziale Arbeit in der medizinischen berufsorientierten Rehabilitation.


    Zur Ergänzung möchte ich auf den Firmenservice der DRV hinweisen. Ein Angebot welches viel verspricht.
    https://www.deutsche-rentenver…e/firmenservice_node.html
    Alles aus einer Hand: Ein spezielles Angebot für Unternehmen ...
    "Unser Firmenservice berät Arbeitgeber, Betriebs- und Werksärzte, Betriebsräte und Schwerbehindertenvertretungen bei allen Fragen rund um das Leistungsspektrum der gesetzlichen Rentenversicherung. Nutzen Sie unsere Angebote zur Information und Beratung, telefonisch oder vor Ort zu den Themen: ...

    • Medizinische und berufliche Rehabilitation
    • Betriebliches Eingliederungsmanagement
    • Wegweiser und Lotsenfunktion: Wir informieren auch über das Leistungsangebot der anderen Sozialleistungsträge"

    das hört sich alles sehr gut an. Gibt es hierzu Erfahrungen?

    Sie fordern die Rehaträger und Leistungserbringer zur Umsetzung der theoretischen Vorgaben auf.
    Sicherlich gibt es hier noch sehr viele Möglichkeiten der Verbesserung, ich möchte an dieser Stelle aber auch darauf verweisen, dass in den letzten Jahren seit RehaFutur und MBOR sich alle Beteiligten auf den Weg gemacht haben und ich von einigen DRVen im Bereich der Nachsorge und des Fallmanagements positive Entwicklungen beobachten konnte ebenso bei den Leistungserbringern werden über Modellprojekte hinaus Rehabilitanden durch MBOR auf eine Rückkehr vorbereitet und teilweise durch eine telefonische Beratung weiter begleitet. Meines Erachtens fehlt nicht eine neue Behörde sondern die bessere Abstimmung und die Bekanntmachung der bestehenden Möglichkeiten.

    Die Individualität ist auf jeden Fall notwendig! Egal um welche Möglichkeiten es bei einer Rückkehr in den Job geht. Genau das ist die Aufgabe jedes Betroffenen mit dem*n Berater*innen und aller Beteiligten im Betrieb die beste Möglichkeit zu finden. Ob Stufenweise Wiedereingliederung oder Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben oder .... die Möglichkeiten sind vielfältig.

    Guten Tag Heinz,
    ich stimme Herrn Becker zu und rate auf jeden Fall zum Widerspruch. Da die Krankenkasse scheinbar in Ihrem Fall nach der Reha die Stufenweise Wiedereingliederung finanziert haben Sie durch die Erprobung am neuen Arbeitsplatz weitere Argumentationsgründe zu Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben. Auch die Unterstützung durch z.B. Vdk kann ich unterstützen. Evtl. haben Sie auch die Möglichkeit eine Ergänzende unabhängige Teilhabeberatungsstelle EUTB hinzuzuziehen.

    Rehabilitanden die nach der medizinischen Rehabilitation eine SWE über die DRV durchführen bekommen hierzu folgende Hinweise in der Information G0832.
    "Die stufenweise Wiedereingliederung kann aus gesundheitlichen und betrieblichen Gründen bis zu längstens7 Tage unterbrochen werden. Voraussetzung ist, dass an dem vorgesehenen Stufenplan festgehalten wird.Bei einer länger als 7 Tage andauernden Unterbrechung gilt die stufenweise Wiedereingliederung vom ersten Tagder Unterbrechung an als abgebrochen. ... Da vor und während der stufenweisen Wiedereingliederung eine durchgehende Arbeitsunfähigkeit bestehen muss,ist ein Erholungsurlaub in dieser Zeit nicht möglich."
    Im Einzelfall lohnt die Kontaktaufnahme zum Leistungsträger. Es kann hier schon mal Ausnahmen geben damit die SWE erfolgreich durchgeführt und die Wiedereingliederung für alle Beteiligten reibungslos durchgeführt werden kann.

    Sie beschreiben genau die Themen die wir in der psychosomatischen Rehabilitation immer wieder genau so erleben. Dank der Reha-dauer von i. d. R. 5 Wochen, können wir die genannten Aspekte in der Einzelberatung aber auch in den entsprechenden psychoedukativen Gruppen aufgreifen und intensiv bearbeiten und damit eine Rückkehr gut vorbereiten. Hierbei kann zur Vorbereitung auf die zu erwartende Situation die Erstellung eines Handlungs- und Bewältigungsplanes hilfreich sein.
    Befürchtungen die am häufigsten genannt werden sind: "der Arbeitgeber wird auch während der SWE von mir 100 % Leistung verlangen und meine Kollegen lassen mich spüren, dass sie die Arbeit für mich mitmachen müssen"
    Häufig erleben wir, dass sich die gut vorbereitete Kontaktaufnahme zum Arbeitgeber von Seiten des Rehabilitanden während der Rehabilitation auf den weiteren Verlauf der Rehabilitation positiv auswirkt. Die Befürchtungen des Rehabilitanden im Vorfeld können damit häufig aufgehoben oder zumindest abgemildert werden.
    Die Vorbereitung einer SWE bedarf ausreichend Zeit für alle Beteiligten (Rehabilitand, Arbeitgeber und weitere betrieblichen Akteure, Kollegen) und ist nicht im Schnellverfahren zu erbringen, dies ist bei der Personalbemessung in der medizinischen Rehabilitation noch besser zu berücksichtigen als bisher.

    Aus meinen Kontakten zu Rehabilitanden während der SWE kann ich die vorangegangenen negativen Beispiele leider nur bestätigen.


    Weitere Aspekte, aus der Beratung während der SWE, sind:

    • die Unwissenheit der Hausärzte über die Möglichkeiten der Veränderung des SWE Planes,
    • Arbeitgeber die während der Anwesenheit der Arbeitnehmer 100 % Leistung verlangen,
    • Kollegen die den erkrankten Mitarbeiter spüren lassen, dass sie die Arbeit für ihn mitmachen müssen und
    • die angespannte finanzielle Situation mit langen Wartezeiten auf das Übergangsgeld nach der medizinischen Rehabilitation.


    Während der medizinischen Rehabilitation kann die Kontaktaufnahme zum Arbeitgeber, Betriebsarzt, BEM-Beauftragten mit dem Rehabilitanden gemeinsam vorbereitet werden um möglichst viele Aspekte mit Abstimmungsbedarf vorab zu klären. Hierbei kann zur Vorbereitung auf die zu erwartende Situation am Arbeitsplatz die Erstellung eines Handlungs- und Bewältigungsplanes hilfreich sein.
    Positiv ist die Erfahrung aus der Fallbegleitung während der SWE dem Rehabilitanden zu den aufkommenden Problemen weiter Hilfestellungen geben zu können und Veränderungsmöglichkeiten mit den Beteiligten zu erarbeiten.

    Eine Umfangreiche Beschreibung der Möglichkeiten einer Stufenweisen Wiedereingliederung mit Fallbeispielen finden Sie hier:
    "StufenweiseWiedereingliederungin den ArbeitsprozessArbeitshilfeAusgabe 2019"
    Herausgeber: Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation (BAR) e.V., Frankfurt/Main, April 2019ISBN 978-3-943714-16-, http://www.bar-frankfurt.de
    Sehr gute Arbeitshilfe für die Praxis!
    Die Vorbereitung einer STW beinhaltet selbstverständlich auch die Beratung des Rehabilitanden und die Berücksichtigung seiner Möglichkeiten. Einen STW Plan ohne Mitwirkung des Rehabilitanden macht keinen Sinn.

    Aus der Erfahrung vieler Sozialarbeiter*innen kann ich den Beratungsbedarf der Rehabilitanden während der Durchführung einer STW nur bestätigen.
    Rehabilitanden des Leistungsträgers DRV Rheinland-Pfalz haben während der STW im Bedarfsfall die Möglichkeit einer Fallbegleitung durch Sozialarbeiter oder Psychologen der Rehaklinik mit bis zu 4 Stunden. Diese Möglichkeit wurde im Rahmen eines Modellprojektes 2007 initiiert und konnte anschließend im Bedarfsfall regelhaft durchgeführt werden.
    Anton, E, Haberkamp, I., Rüddel, H., Schneider, E., Wiegert, M. (2008). Fallbegleitung der Stufenweisen Wiedereingliederung nach medizinischer Rehabilitation. Erste Ergebnisse aus dem Reha-Kompetenzzentrum Bad Kreuznach/ Bad Münster a. Stein. In Deutsche Rentenversicherung Bund (Hrsg.), 17. Rehabilitationswissenschaftliches Kolloquium (S. 223-224). Berlin: Selbstverlag.
    Eine umfangreiche und rechtzeitige Vorbereitung auf die STW während der med. Rehabilitation kann im Vorfeld viele Fragen und evtl. auftretende Probleme klären und dem Rehabilitanden Sicherheit vermitteln.