Alles anzeigenHallo Herr Hubrich,
das soll jetzt nicht zynisch klingen, aber: Die Beschäftigten, die ein BfA beziehen, müssen also sich an eine andere Arbeitsstruktur gewöhnen (können), während die Kollegen zuhause bleiben? Das klingt für mich nicht unbedingt nach einer passgenauen Unterstützungsleistung...andererseits ist es auch eine Möglichkeit die "Dunkelphase", welche in der WfbM zwischen Ende November und Ende Januar ansteht (wörtliches Zitat: "Immer muss ich 'Mensch-ärgere-dich-nicht-spielen") zu überbrücken - wenn sie es denn können!
Gerade bei Menschen, die auf ein hohes Maß an Struktur angewiesen sind ("Paranoide Schzophrenie", Down Syndrom oder aus dem Autismus-Spektrum), stelle ich mir dies aber als hochgradig herausfordernd vor.
Was sind da ihre Erfahrungswerte? Führt diese Regelung zu erneuter Benachteiligung oder sind solche "Personenkreise" bisher gar nicht erfasst?
VG
Hallo "Michael",
tatsächlich ist an dieser Stelle ([Saison-]Kurzarbeitergeld) eine fehlende Gleichstellung der Menschen auf Arbeitsplätzen mit Budget für Arbeit auszumachen. Wichtig ist, dass Menschen, die diese Arbeitsverhältnisse antreten im Vorfeld dazu genau beraten sind und wissen, worauf sie sich einlassen. Häufig sind Praktika im Voraus auch über diese Zeiträume gewesen, dennoch ändert sich die Situation für Unternehmen und Arbeitnehmer*in. Alle (auch z. B. rechtliche Betreuung) sollten mögliche Konsequenzen im Voraus wissen.
Wir geben diese Hinweise natürlich auch übergeordnet an die zuständigen Stellen weiter und weisen auf den Anpassungsbedarf hin.
Wie Sie bereits geschrieben haben, ist diese Situation unter anderem für den von Ihnen benannten Personenkreis "herausfordernd" und zuweilen unglücklich. In den Arbeitsverhältnissen mit (Saison-)Kurzarbeitergeld hat es in den meisten Fällen geklappt, dass diese bestehen bleiben. Notwendig sind hierzu die Kommunikation zwischen allen Beteiligten und Kreativität gewesen.
Nichtsdestotrotz ist eine Anpassung an dieser Stelle wünschenswert, um Budgetnehmende auch in dieser Hinsicht anderen Arbeitnehmenden gleichzustellen.
Freundliche Grüße
Oscar Hubrich, Integrationsfachdienst Osnabrück