Die Frage ist doch, wie machen wir das Budget für Arbeit bei Arbeitgebern bekannt?
Es ist in den letzten Jahren schon sehr viel unternommen worden, um Arbeitgeber für die Belange von Menschen mit Behinderungen aufzuschließen. Meiner Erfahrung nach sind für eine bessere Nutzung des Budgets für Arbeit nicht die Arbeitgeber das Problem. Karl-Heinz Miederer von Access gGmbH sagte dieser Tage in einem Vortrag, dass ihr Dienst 14 Tage braucht, um einen Praktikumsplatz für Interessenten am Budget für Arbeit zu finden. Wenn ein Arbeitgeber gefunden wurde, der jemanden über das Budget für Arbeit einstellen will, dauert es dann mehrere Monate bis der entsprechende Bewilligungsbescheid vorliegt.
Ein Hemmnis für die Budgets für Arbeit stellen allerdings Außenarbeitsplatze der Werkstatt für behinderte Menschen dar. Eigentlich wäre es nicht so schwer, einige von ihnen in ein Budget für Arbeit umzuwandeln. Nur ist es für Arbeitgeber sehr viel angenehmer nicht die Arbeitgeberfunktion zu übernehmen und z. B. mehrere Monate auf einen Bewilligungsbescheid warten zu müssen. In den Werkstätten haben die Arbeitgeber einen verlässlichen Ansprechpartner für ihre Außenarbeitsplätze. Etwas Vergleichbares gibt es für das Budget für Arbeit leider nicht.
Wie erfahren Leistungsberechtigte, die nicht in der Werkstatt arbeiten vom Budget für Arbeit?
Für die Werkstätten wäre es leicht, die Beschäftigten über die Möglichkeit des Budgets für Arbeit zu informieren. Die Frage ist hier eher, warum tun sie es so selten?
Wie kommen potenzielle Arbeitgeber und mögliche Budgetnehmer zusammen und können ausprobieren, ob sie zusammenpassen?
Wer sucht für einen Leistungsberechtigten, der nicht in die Werkstatt möchte, sondern das Budget für Arbeit, einen geeigneten Arbeitsplatz?
Leider fehlt eine Finanzierung für die Anbahnung eines Budgets für Arbeit. Hier wäre eine Lösung nach dem Modell der Unterstützten Beschäftigung sinnvoll. Eine Phase, die ausgehend von den Ressourcen und Interessen der Menschen mit Behinderungen Arbeitsplätze ermittelt. Solange ein solches Angebot fehlt, wird es das Budget für Arbeit schwer haben.
Die Agentur für Arbeit fühlt sich bisher in diesen Fällen nicht zuständig.
Das Budget für Arbeit ist eine Alternative zum Arbeitsbereich der Werkstatt und aus diesem Grund ist die Eingliederungshilfe dafür zuständig. Allerdings könnte die Agentur für Arbeit vor der Bewilligung einer Werkstattbeschäftigung, die Menschen mit Behinderungen besser über Alternativen informieren und ihnen konkrete Schritte nennen.