Ergänzend zu den Ausführungen von Herrn Prof. Welti möchte ich noch einige Hinweise geben:
Seit Jahren fördern Integrationsämter in einigen Bundesländern und auch das BMAS Projekte, in denen die Arbeitgeber kostenfreie Beratung und Unterstützung in Fragen zur Beschäftigung von Menschen mit Behinderung erhalten. In diesen Projekten geht es zwar meist vorrangig um das Betriebliche Eingliederungsmanagement. Die Beratung zum Thema Behinderung und Arbeit gehört aber in der Regel auch zu den Projekt-aufgaben.
Ich selbst habe in Schleswig-Holstein viele Jahre in den Projekten "esa - eingliedern statt ausgliedern" vorwiegend kleine Handwerksbetriebe entsprechend beraten.
Mit Unterstützung bei der Antragstellung von Herrn Prof. Kohte - von dem der Begriff des "Betriebslotsen für KMU" stammt - gibt es jetzt in Schleswig-Holstein eine neue Förderung für ein Projekt "Betriebslotsen im Handwerk", in dem auch wieder das BEM und die Beratung zur Beschäftigung von Menschen mit Behinderung zu den Aufgaben zählen. Das Projekt wird von der "Gesund leben u. arbeiten in S-H gGmbH" durchgeführt (www.gla-sh.de).
Mit Beginn des Jahres 2017 hat in Schleswig-Holstein die von mir initiierte BEM-Akademie des Vereins zur Förderung der Betrieblichen Eingliederung - esa e.V. - die Arbeit aufgenommen. Auch über diese Einrichtung erhalten Arbeitgeber Unterstützung. Allerdings ist das Angebot kostenpflichtig (www.esa-sh.de).
Die BEM-Akademie des esa-Vereins kooperiert mit dem IHR-Rehabilitationsdienst mit Sitz in Köln. Dieser IHR-Rehadienst arbeitet bundesweit und bietet Arbeitgebern ebenfalls (kostenpflichtige) Unterstützung an. Auch der esa-entsprechende Verein in Mecklenburg-Vorpommern (www.esa-mv.de) bietet Betrieben Unterstützung an.
Diese Aufzählung ist nicht vollständig. Im Bundesgebiet gibt es sicherlich noch eine große Zahl von Projekten und Einrichtungen, die hier erwähnt werden könnten.
Deshalb an dieser Stelle meine Frage an die beteiligten Hochschulen: Wäre es möglich, eine bundesweite Erhebung durchzuführen?
Die Ergebnisse könnten dann auf der Website der Hochschule veröffentlicht werden. Auf diese Weise gebe es eine bundesweite Fundstelle für Arbeitgeber.