Hallo an die Runde,
wir sind ein Inklusionsunternehmen mit vielen verschiedenden Bereichen (Parkbewirtschaftung, Restaurant, Onlinehandel,... nur um ein paar zu nennen). In all unseren Bereichen arbeiten Mitarbeiter, die über das Budget für Arbeit (BfA) gefördert werden. Und leider ist es in allen Bereichen so, dass die Integration in die bestehenden Teams und in den Arbeitsablauf für Mitarbeiter mit einer kognitiven Beeinträchtigung "einfacher" verläuft als die für Mitarbeiter mit einer psychischen Beeinträchtigung. Und das betrifft auch Mitarbeiter, die nicht über das BfA gefördert sind.
Gründe hierfür sind unter anderem auch das Verständnis der anderen Mitarbeiter/ Vorgesetzen/ ... Bei einem Mitarbeiter mit kognitiver Beeinträchtigung fällt es den Menschen schlichtweg einfacher Dinge mehrmals zu erklären, Sachen umzuformulieren, Hilfsmittel einzubauen. Bei Mitarbeitern mit psychischer Beeinträchtgung fällt es gerade Menschen, ohne fachlichen Hintergrund, schwerer. Man sieht den erwachsenen Menschen, der sich gut ausdrücken kann und auch gute Leistungen bringt und bekommt das, gerade im stressigen Arbeitsalltag, nicht unter einen Hut mit auftretenden Schwierigkeiten. Als unterstützende Fachkraft ist man dann in der Rolle immer wieder zu senibilisieren und aufmerksam zu machen. Diesen Raum und die Zeit haben wir, glücklicherweise häufig, als Inklusionsbetrieb. In einem reinen Wirtschaftsbetrieb wird für diesen wichtigen Austausch kaum Platz sein.
Vor ein paar Jahren habe ich dazu mal eine interessante Fortbildung besucht: Barrierefreiheit für Menschen mit psychischer Beeinträchtigung - was heißt das? Die Ergebnisse waren zum Teil richtig inspirierend und an so vielen Punkten mit dem momentanen Arbeitsmarkt nicht zu vereinbaren. Hier fehlt es noch an so viel Flexibilität und individuellen Arbeitsstrukturen, die sich dem Menschen anpassen und nicht andersrum.
Viele Grüße
Kathrin Engel