Wir haben in den Betrieben und Dienststelle sehr gute Lotsen und Lotsinnen - nämlich die Schwerbehindertenvertretungen. Auch wenn sie fachlich sehr gut aufgestellt sind, gute Netzwerke haben und dem Arbeitgeber und auch den Menschen mit Einschränkungen unterstützend und auch oft selbst handelnd zur Seite stehen, ist unser System der Rehaträger viel zu schwerfällig. Die unendlich komplizierten Wege, Anträge die oft nicht barrierefrei sind, unendlich und unerträglich lange Bearbeitungszeiten erschweren oft die zügige Unterstützung enorm. Das schreckt auch Arbeitgeber ab, so dass sie sich lieber für eine Nichtbeschäftigung von Menschen mit Behinderungen entscheiden. Wenn der Rehaträger Rentenversicherung oder Agentur für Arbeit 10 Monate und mehr für die Bearbeitung eines Antrags auf Ausstattung eines Blindenarbeitsplatzes beispielsweise benötigen, ist das nicht mehr hinnehmbar. Und auch bei anderen Hilfsmittel ist es leider nicht anders. Da hilft die Regelung, dass sie innerhalb von zwei Wochen entscheiden müssen, ob sie zuständig sind, auch nicht weiter. Es geht deswegen trotzdem nicht zügig weiter. Nicht fehlende Lots*innen sind das Problem, sondern die oftmals vorliegende Untätigkeit der Rehaträger. Die einzige Institution die verlässlich ist, sind die Inklusionsämter. Die helfen schnell, damit die Menschen nämlich nicht ihre Beschäftigung verlieren. Um dieses Problem zu lösen, bedarf es einer Regelung, dass Anträge nur an das Inklusionsamt gestellt werden, diese in Vorleistung gehen können und sich dann das Geld vom zuständigen Träger wieder zurückholen. Damit sollte dann der Betroffene nichts mehr zu tun haben müssen. Eine einheitliche Ansprechstelle auch für Betroffene, nicht nur für Arbeitgeber - dann sind wir auf einem guten Weg.